Jahr des Feuers, Prolog

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Dem Lucan seyn Tagebuch: Das Jahr des Feuers - Prolog "Stadt der 1000 Augen" I

13.05.2011, Gareth 1025 BF

In den fergangnen Monden weylte ich in heimadtlichn Gefilden um meine Kampfstaercke weyter auszubaun. Auch wen mir die Arme heut noch schmertzn, so spuer ich doch ain groeszre Krafft mich durchstroem. Unndt auch meine Kuenste mit dem blancken Khunchomer haben sich verbessret durch die Uebung. So goennte ich mir ein newes Klaidungstueck, meiner Person als Retter Simyalas, Ehrenbuergre Waydens und groszer Pachlawan tsu entsprechn. Ein wertvoll Tigerfell zu aim Mantel ferarbeitet gar fortzueglicher Quatilatio. Mit goldnen Augn und wertfolln Zaehn!

So schrat ich ain in die Kaysrestadt Gareth um bey dem tzwaitn Hofmagus Stoerrebrannt forzusprechn. Natuerlich erst nachdem ich mich mit mein Gefaehrtn widergetroffn haett. Alle waren sie wolauf und berichteten von iren Abenteuren der lezzten Zait. Fallk hat sainen Bart tzuruekk, fortrefflicht haben wir gelacht! Und Dalayas geschundner Arm ist besser genesen alzwie in Monatn zufor!

Anschliesznd giegen wir los zur Residenz die wo unfern unsrer Herberg lag und wo uns die Spektilabitaet emfangen sollt. Ueber mehre Stund lies sich der Magus erlaeutren wie wir Simyala bereist und befriedet habn. Ich konnte saim staunenden Gesicht ansehn, wie sehr ihn maine grandiozen Kampfbeschraibungen beeindrukktn. Unnt aine Flasche Fasarer Flaumschnappses hatte ich ihm auch mitgebracht alswie sich gehört bey so einer Einladung. So wurde fiel geredt unnt noch mehr besprochn bis wir endlich gehen konnten. Doch alz wir schliezlicht nach draussen trahtn zog sich ain gar finstres Gewölk am Himmel zusamm. Zu ainer Frazze formt es sich und eine Stimme schallte weythin ueber die Daecher. Galotta, der daimonsche Magier war es der der Frazze seyn Gesicht gelihn unnt er profezeihte den Nidergangk Gareths unnt den Hochgangk dagegen von Yol-Gurmak. Und aus der Lufft und aus dem Bodn und von weyter Ferne sollten Fainde über die Stadt unnt ire Buerger herfalln. Talarion und ich warn wolweislicht in Dekung gegang befor der Magus Blizze werfen mochte oder Schlimmres. Denn wie Jahan Pachlawan Babak Khoramdin sagte "Boltzen im Bauch ferdirbt den bessten Sieg". Doch die Blizze bliebn aus tsunaechst. So gingen wir zrueck zur Herberg welche uns vom Hofmagus fuer die naechsten Wochen nebst Spais und Trunk gestellt werden. Unnt haett ich nicht grad den Elfenringk beim Magus abgegebn auffdasz er in eximanire, so waer ich alsglaich aus Gareth abgeraist mich nicht ohn Plan dem Schwartzen Magus anzubietn. Denn Khoramdin sagt auch: "Der Loew hat forne Kralln unnt Zaehn aber hinten nur ain Arsch.".

Ersst in der Nacht gingk es dann los. Es wurrt ballt "Fewer, Fewer!" Geschrien auff den Fluren und warm wurt es auch alzbalt. So griff ich main Schwert, main Ruestung und main andres Gut, um den Flammn tsu entgen (Wi ich einge Zeyt spaeter erfur, war es die Magistra, welche eine Flammenhekserei im Haus entsuendete unnt die Herberg in Schutt undt Aschen lekte). Ich schnall mein Ruestzeuks an und schritt nach auzerhalb, stets aufmerksam unnt gewar drohendner Gefahr. Wie eim Tieger gleich! Hattn doch aufgeregte Schrey verkundet, dasz sich Schwartzpelz in der Stadt umtriebn. Unnt fuerwar, da sah ich sie, di stinkende Orkenbrut, alzwie ich sie mir vorgestellt. Glaich wollt ich mich den Agrissoren entgegenwerffen, da sah ich den Gefaehrten Falk der sich aus dem obren Geschosse heraplies, seyne Habe auf die Strass geworffen. Ich dekkte den Gefaehrten und kain Org trawte sich in unsre Naeh. Auch Talarions ward ich gewar, der Ork um Ork und auch so manche Fenstrenbank mit Pfeyln spikkte. Die Ankst in den Augn der schwartzen Peltze blinkte alz sie uns Kaempen sahn, den Pachlawan Felzgleich in den Mittn stehn. Schon wolltn wir unns auf si werffen, da brach der Boden auf unnt gigantische Insektren drangen heraus, grosz wie Kuehe, wie Mammuts gar. Von der Magistra weiterhin war keyne Spur, denn sie verfolkte derweylen den verderpten Praioten welcher unns einzt in der Khom begegnet ward. Jener hatte wol in irm Zimmer gestandn unnt si irer Habe berawbt! Eyne gar wirre Vorstellung. So machten wir uns auff zum Tswoelffgoetterplaz der in rechter naehe lag und zaehlten auf den werten Geist Dalayas nach unss dort zu suchn. Unnt auch der Platz war Ort von heftign Kaempfen unnt abermals wollt ich mich in die Schlacht stuerzen, da schoss ein riesiger fliegend Linntwuerm auss den Wolken auf die Stadt herniedre. Es war ein Gluek dasz diese Pestie unns nicht angriff. Doch da fiel mir etwas auf: die Stadtwachn, eyfrig im Kampfe mit den Orken waren ... seltsam. Si wurden unsre nicht gewar unnt auch die Orken schien unns nich zu sen! Was Hexenwerg, was Zauberwan! Sollt dies Unheyl alles ayne garstige Iluison gewesn seyn? Ja.

Dem Lucan seyn Tagebuch: JDF - Prolog "Stadt der 1000 Augen" II

04./12./25.06., 09./22.07, 19.08, 02.09.2011
Gareth und Yol-Ghurmak 1025 BF

Nachdem unsere Kompanay auf heldenhaffte Weyse die tewflische Machina im Theater der Kaiserstadt vernichtet, begaben wir uns in die Stadt des Lychts. Das Phantasmologicon barg eine Nachricht an jenen Wächter des verstorpnen Kaisres, welcher Ludalf von Wertlingen genannt. So trat ich mit Falk, meinen treuen Begleytre in die strahlende Stette des Sonnenfürsten ein. Dalaya alz auf Talarion hieltn es für angebrachter, jene Stadt nicht zu betreten. Vor dem Grab des Kaysers Brins wachend traffn wir Herrn Ludalf an. Welch Kunde unser Brieff enthielt! Es ward eine Nachricht Ludalfs Vaters Udalbert an seynen Sohne. Eine Nachrycht jenes Raichsferährers, der sich eynst gegen die freie Welt gewanndt! Wies schien hatten Zweyfel ihn genagt und eine Bitte zu verfassen ihn bewogen - etwas wehleydig wenn mir dies Commentario erlaubt sei. Gerettet werden wollt er von seinem Sohn, sich gegen Galotta wenden wollt er. Und wer wärt besser für ein solches Unterfangen geeignet als der Pachlawan, da der Sohn unabkömmlich ward?

Alzo sollte unsre Truppe in Verkleidung in die swarzen Lande eintreten, tief ins Hertze Transysilias bis in die Damönenfeste Yol-Ghurmak. Eine Gauklertruppe namens Saltatio Mortis sollt unsre Deckung sein. Unter Führung Aleas desz Beschaidnen wollten wir in die Lande ziehen um Udalbert zu befrain oder von einer bösen Liszt zu berichten, die er ausgehekkt. Dafür warn natürlich zünfftige Namen von Nöten. So wurd ein jeder seiner Fähigkaitn nach zum Künstler in der Gauklertruppe. Dalaya sollt Sulaika die Veränderliche genannt seyn, Illusionista auf der Bühne. Es kursiertn weitre Namen für die Magistra, aber für der Gesunntheit Willn wollt ich sie hier nicht erwähnen. Talarion wurde zum Dunklen Gong, dem Meistre der trommelnden Donnerschlaks. Ich selpst ward Thorgalf, der Tieger von Sylla - ein sehr passender Name wohlgemerkt - und mächtger Eisnbieger. Maine Listigkeit lies mich zudem erdenken, einen stummen Mann zu spieln und somit nicht in lästge Fragn verstrickt werden zu können. Unnd Falk ward Knud, der Wagenlenker.

So zog die Truppe los gen Osten ins dunkle Land. Schandpfähle am Wegesrannt, geknechtete Bauern, verarmte Dörffer und geschundne Menschen allüberall. Es wart ein Billd des Laids. Zudem ist jenes Land in der Domania ains Daimons der das Wasser hasst unnt es in Kürtzen verderben lässt. Binnen Tagn wart alles Wasser nur noch faulig stinkende Brüh. Zunächst dacht ich, dasz dies kein größres Problem sein könnt, aber Bier gibt es ebensowenig! Oh Grauen! Dazu ein teuflischer Wind, welcher meine herrliche Rüstung zu zersetzen trachtet. Die silbern Zähn maines Tiegerschädels sind gar angelaufen! Oh Schmach, oh Schanden!

So kamen wir aber dennoch nach langer Fahrt an den Thoren der schwartzen Metropole an. Bey der Kontrolle am Aingang der Stadt wurde sogleich deutlich, nach wellchen Maszstäben hier gemessen wird. Während Sulaika und auch ich ob mainer unwahrscheinlichen Kräfte noch mit Respekt behandlet wurden, ging es den andren weniger so. Ein Ort der Stärke ist diesz wohl. Ich merkte auch ballt, dass Assila auf Yol-Ghurmak reagierte, obwohl ich mir dieses Zusammenhangs zunächst nicht bewuszt war. So ward ich düsteren Gedankens und übellaunig, also wo ich doch sonst ein solch fröhlicher Geselle binn! Nicht unerheblichen Ainflusses mag darauf auch der Blick aines fremden blinden Kriegers mit geschornem Kopf gewesen sain. Wohl recht gehört! Ein Blinder dessen daimologischer Pakt ihn auf andre Art zu sehen wohl befähigte. So konnt er auch erspän, dass ich meine erbeutete mächtge Klinge mit mir führte, tief verboren im Wagen der Schausteller. Düstre Träume verfolgten mich daraufhin, Träume die vom Verlusst der Waffe kündeten.

Aber auch der andren Laune verschlechterte sich zusehends. Ein unwillkürlicher Druck lastete auf uns, eine Mutlosigkeit und Depressio, wie ich sie mein Lebtag nicht erfahrn. Dies Gefühl verbesserte sich nicht gerade, alz wir in Galottas Palast einzogen, stets begleitet von flatternden Dämonenaugen, welche wohl Gotongi genannt. Überall waren diese wachenden Augen. Auf Schritt und Tritt wurden wir verfolgt. So will ich hier die Beschreibung der folgenden Tage etwas verkürtzen, da mir die Hannt von der ungewohnten Tätigkeit brennt. Wie mögen dieze Schraiberlinge nur den gannzen Tag hocken und kritzeln? Mich dürstet nach dem festen Griff eines Schwertes, um den Krampf in den Fingern zu lösen...

Nun denn, mehr oder minder erfolgreich waren unsere Auftritte vor Kaiser Galotta bei seinen Festgelagen. Zwar vertrommelte sich der Dunkle Gong ein wenig. Mit besondrer Schau des Eisenbiegens konnte ich jedoch darüber täuschen und das begaisterte Puplikum ablenken. Nur der dunkle Schelm Torxes schien sich nicht von unserer Verkleidung täuschen zu lassen. Welche düsterer Gesell! Überall tauchte er auf und stellte seine bösen Fragen. Was mag er nur im Schilde führn? Noch zwai wichtige Begegnungen erlebten wir, von denen eine uns uns im Nachhinein zur Flucht verhalf. So wurden wir zum ersten Hofmagikus Galottas gerufen, dessen Name Asmodeus von Andergast lautete. Ein gar wenig ertüchtigter Mensch, einem fetten Schwein gleichend. Er hielt den Tieger von Sylla für einen Narren, als er vorschlug, wir sollten dem zweiten Hofmagier Balphemor von Punin doch ein Liedelein auf seiner Harfe zupfen. Welch Dummkopf fasst so einen leicht zu durchschaunden Plan? So berichteten wir dem hölznern Balphemor Puniensis von einer Intrige und wurden seines Danks gewiss. Doch von noch gröszrem Werthe war ein zufälliges Treffen auf dem Flur. Lutisana von Perricum, die ehemalge Heerführerin der schwarzen Horden, ward von einem Recken zum Duell herausgefordert, wie es in Galottas Palaste offenbar des öftren geschehen mag. Ob seiner offensichtlichen Qualitatio durch Hundrete von blutigen Kämpfen, die man auf seynem Gesichte lesn mag, wurde der Pachlawan als erfahrner Kampfesrichter erwählt. So oblag es dem Pachlawan dann auch, ainen hinterhältgen Angriff des Aggressors zu vermaidn und das Leben der verdammten Lutisana zu retten. Dalaya erwähnt soeben, dass es ain schlechts Zaichn sey, wenn man von sich selbst in der dritten Personam schriebe. Nun denn, so ward Lutisana gerettet und schuldet künftigen mir ihr Leben. Aber nicht nur als Zuschauer und Richter nahm ich an Kämpfen teil... nein. Einen Kampf auf Leben und Tod sollt ich bestrayten, wie dereinst in den Arenen des Südens. In diesem Momenten entschaidet sich, wer Mann, wer Memme ist. Der blinde Paktierer, von dem ich bereits zu berichten wusst, trat mir in einem Gang entgegen und forderte meine Klinge. Maine Klinge gab ich ihm.

Um die Aufmerksamkeit des Udalbert zu erregen, hatte sich Talarion ainen gar geschickten Plan erdacht, der leider an der mangelnden Kunstfertigkeit zu scheitern drohte. Talarion hatte mit der Hilfe der Magistra eine Zaichnung auf seine Trommel gemalt. Ein Krakenmolch soll dies wohl sain, das Zeychn derer von Wertlingen. Für mich sah es eher wie aine Kuh mit acht Beinen aus, aber mich fragt ja niemand. Es sollt sich auch tatsächlicht zeygen, dass Udalbert uns kontaktierte. Zur Flucht verhelfen sollten wir ihm, wie in seiner Nachricht doch geschrieben. Dazu müssten wir aber einen Stab Galottas entwenden, der Wertlingen in die Gewallt des Dämonenkaisers binde. So wart ein Plan erdacht, um diesen Stab zu erbäutn. Mit vereynthen Kräften überwältigtn wir zwei Irhalkengardisten vor dem Zugang zu Galottas Labor. Talarion ward in eine der Rüstungen gesteckt, die nur am Bein durch einen Feuerzauber durchbohrt war. Kaum zu sehen. Er sollte vor der Türe wachen. Leider lies sich bei der intensiven Durchsuchung des grausigen Labors ein wenig Lärm nicht ganz verhindern. Wer konnte auch ahnen, dass hinter einem Vorhang Flüssigkeiten gelagert werden, welche bei Helligkeit sogleich zerbarsten. Und einen Golem zerschlägt man nun auch nicht im stillen Kämmerlein. Wie Khoradim zu sagen pflegt: "Wo geschlagen wird, da fliegen Zähne". Und obwohl wir zu unserer Überraschung feststellen muszten, dass sich nebenan ein Lager der Gardisten befand, konnte Talarion sie doch durch geschickte Listen von uns abbringen. Mit Büchern, magischen Stiefeln und gewünschtem Damönenstab verlieszen wir alzbald das Labor ... um Udalbert in die Arme zu laufen. Dieser vermaledeyte Hundesohn eyner faulmoesigen brabaker Greisenhure mit blutigen Hoden! Betrug! Eine Falle ward uns gestellt worden, um in der Gunst des Dämonenkaisers zu steigen. Aber noch befohr er seyne Gardisten auf uns hetzen konnte, bog ein Trupp unter der Anfuihrung Lutisanas um die Ecke. Und was hatte ich ihr zu berichten: Eyn daimonischer Zwilling ruhte in des bösen Hexers Labor, der ihr auf Haut und Haar glich. Sogar ihr Schwert ward dupliziert, wodurch wir ihr soglain den Beweis unsrer Worte vor Augn führen konnten. Welch groszartige Fügung, denn Lutisana begann alszballt Udalbert mit ihrem Mannen zu attaquieren. Und wiedermal hat der Pachlaw..., habe ich Laib und Lebn unserer Truppe gerettet durch meine weise Voraussicht. So konnten wir mit der Hilfe der Marschallin fliehen, durch einen Gang aus dem Palast heraus, durch die Straßen Yol-Ghurmaks, durch das Stadttor und in die Freiheit. Den Stab des Galotta ließen wir zurück, nachdem uns eine Zerstörung nicht möglich wart und uns der Kaiser der Daimonen hinwies, wie wichtig er ihm sey. Aber noch waren wir nicht entkommen. Mit seynem Streitwagen verfolgte uns der frevelhafte Udalbert und holte auf und holte auf. Wir muszten die Tobimora vor ihm und sainen Häschern überqueren! Und kurz bevor er uns erreichen konnte, fand sich schlieszlich die Gelegenheyt. Eine Schlucht von wen'gen Schritt Breite, auf deren Grund der Fluss reißend vorüberfloss. Aber wir konnten es nicht alle schaffen, den Abgrund zu überwinden, schon gar nicht in der Kürze der verfuegbarn Zeit! So opferten sich heldenhafft die Recken der Lutisana, um Udalberts Schergen aufzuhalten. Mit den erbäuteten Stieflen gelang mir der Sprungk über den Spalt, wo ich das Zaubersail der Maga fixieren konnte und meyn Gefährten so herüberhalf. So wurden wir noch alle gerettet, mal wieder durch mainen Heldenmut. Aber natürlich wärs ohne maine Gefährten gar schwieriger gewesen.

Dem Lucan seyn Tagebuch: JDF - Prolog "Bis auf die Knochen" I

01.10.2011, 15.10.2011

Mit ainem zünftigen "Nun denn" meldet sich der Pachlavan zurück, Gefährten, Alzwie bevor rief uns wiederumb saine Speka... Specktra... der Hofmagus Melwyn Stoerrebrandt an den Hoff zu Gareth, um uns neuste Newigkeiten über Geros Ringe zu vermitteln. Jene Ringe, welch uns im altehrwürd'gen Simyala in die Handt gelegt. So traffen wir alzbalt zusammen aus allen Richtgungen Deres. Dalaya wart an ihrer Zawberschul gewesen unnd selbst habe ich maine ohnhin maisterlichen Künste des Khunchomers noch ferfainert. Talarion hatte der Hundezucht sich hingegeben und ainen weitren vierbainigen Gefährten für sich gewonnen. Falk wart sicherlich Kühe hüten!

Unnweit der Kaiserstadt kehrten wir in ainen Gasthoff ein unnd gaben uns der gepflegten Abenndunterhaltung hin. Die Magistra frewndete sich gar mit einer Menge Söldner an, nachdem sie von ainem derer bei einer Partie Boltan gewonnen worden war. Laider wart mir selbst das Glück an jenem Abend nicht so holt, aber das mag auch besser so gewessen sain.

Der Friedn des Gasthoffs wurde jäh unterbrochen. Die Tür flog auff und es stolperte ain blutüberströmter Krieger in den Schankrawm. Weitere Kämpen folgtem dem ersten auff den Fusse und tzu unsrer großen Überraschung wart auch Magister Stoerrebrandt unnter den Verletzten. Alzbalt kam gar noch ain weitrer gut Bekannter dazu: awch der werthe Herre Ludalf von Wertlingen ward in dem Gefolge und er begleitete Truhe großer Ausmasze. Mocht es möglich sain? Waren tatsächlich des Kaisers entlaibte Relikte in diesem Sarg? So ward es!

Unzögerlich stürzte ich nach draußen, mich den anrückten Fainden entgegenzuwerfen. Noch weitre Soldaten und auch Priester des Boron waren im Vorhof des Gasthauses. Der Zug des toten Kaisers wart überfallen worden von nächtlichen Kreaturen, von wandelnden Toten. Rasch halff ich dem obersten Gewaihten den Hof zu schüzzen mit dunklem Staub des Totengottes. Dies Bannkreis sollte uns Ruhe geben, gegen die heranrückenden Horden gewappnet zu sein, zumindest für ein paar Stunden. So gingen wir aiffrig an die Vorbreitungen. Ich trieb die Pferde von der Scheun in die Küche und vernagelte den Eingangk. Der Sarg des Kaisers, seine Panthergardisten sowie einige zivile Gäst aus der Schänke wurden in den schützenden Voratskeller gelaitet. Derweil wurd einer der schwerstverletzten Krieger von Talarion und Dalaya geheilt und Falk verrammelte die Fenster.

Zurükk vor der Gaststätt wurd ich soglain von einer Ratte angefallen. Nicht aber von einer gewöhnlichen, von einer Untoten gar. So berichtete der Wirt uns, dass eine Tonne voller toter Ratten auf dem Gelände stünd, inmitten des Bannkraises! Wagemutig übernam Falk sich den Ratten entgegenzuwerfen und Dalaya sowie Talarion begleiteten ihn, eine Öllampe in den Händen. Laider waren die Ratten nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben. Stattdessen warfen sie sich in Massen Falk, Talarion und der Magistra entgegen. Letztere konnte sich rasch mit einem Zauber schützen, während die gierigen kleinen Mäuler sich wieder und wieder in das Flaisch von Waldläufer und Halbelf fraszen. Gewaltig bissen sich die Hunde Talarions durch die zuckenden Rattenbäuche und rettenden somit Herr und Helfer. Ein jämmerlicher Laut aus der Küche drang da an unsre Ohren und als wir in die Kochstube traten bot sich unns ein Bilt des Hexenwerks: Gerupfte Hühner ohne Köpf und Federn staksten auf abgehakten Bainen über die Theke, Rinderhällften grunzten und ain Schweinekopf hatte sich in die Sait von Talarions Ross gefressen. Rasch ward dem Spuk ein Ende gemacht, dem armen Viech war aber nicht mehr zu helfen. Rondra sey dank, dass sich die daimonische Beseelung nicht bis in die Vorratskammer des Keller follzogen hatte. Den dort geschützten ging es gut.

Langsam schritt die Nacht voran, bis die Magistra einen heranschluffenden Toten bemerkte. Ein mächtger Krieger kam langsam in den Schein des Gasthoffs und weitre Monstren folgten ihm. Talarion lies sain Pfeile fliegen, die die Fainde wie Hornissen spickten und zu hunderten niederfälltn. Nachdem die Toten immer näher an den Bannkraises rückten wurde es zu gefährlich, sie weiterhin mit dem Bogen zu beschieszen, da die fallnden Toten den Krais mit ihren Körpern stören mochten. So stellte der Halbelf sainen Todesregen ain und zog sich zurück, wärend der Pachlavan weiter alles im Blickfeld hielt. Nichts entging den Augen des Tigers von Sylla! Unbemerkt hatten sich wohl drei der Söldner aus dem Schankraume geschlichen, den Bannkreis üpersprungen und den Toten entgegengeworfen. So blieb denn kaine Möglichkeit alz ihnen hinterherzufolgen und an der Sait zu kämpfen. Abermals mussten hundrte von Toten ihr Le... ihren Tot lassen. Zumindest zahllose linke und rechte Baine wurden abgehakt. Wir zogen uns zurück, als eine gewaltge Armee im Anrück war. Fahnenträger mit zerfetzten Laibern, Trommler die mit ihren bleichen Knochen die verfaulten Felle schlugen und endlose Raihen untoter Kämpfer. Einer derer schälte sich heraus uns trat vor. Im Namen des daimonischen Drachenfürsten Rhazzazors rief er uns auf, den Laib des Kaisers im Tausch für unnser Leben herauszugeben...

Dem Lucan seyn Tagebuch: JDF - Prolog "Bis auf die Knochen" II

29.10.2011

Natürlich waren wir Nichtens gewillt, den Layb des Kaisers herauszurücken - auch wenn ich leychte Zweifl in der Magistra zu spüren glaubte. So ersannen wir ayne schlawe Liszt! Eyne Tücke Sondersglaichns! Ayn leerer Sarck sollt es sayn! Ha, was würden die Horden gucken. Magus Stoerrebranndt ward gewillt dies kühnen Plan noch minder zu verbessren indem er eynen Zawber über einen Laichnam sprach, der ihn wie den des Kaisers aussehen ließe. Gut unnt schön, sollt er machen. Also besorgten Talarion und Falk einen wenig verhackstückten Todten von draußen, der wie der tote Kayser drapiert wurde.

Damit noch nicht genug. Talarion ersann eine Lisst in der List! Mit einem Wagen sollten wir auszubrechen versuchen aufdasz die Horden den toten Kaisren selpt erbeuten mögen. Gesagt getan. Mit meyner hohen Kunnst des Wagenbaus bawte ich noch ayne garstig Lantz an den Wagen, die toten aufzuspießn bey der Fahrt. Mit der Köderlaich und weitren Recken, darunnter Ludalf von Wertlingen brausst ich soglaich in die Wannd lebender Toter, versprengte ihr Rain und vernichtete Hunderte. Alz der Wagen aber doch zum Stehen kam, weil Bain, Arm und Köpfe die Spaichen wol verklemmten, sprang ich ab um auch die weitren Toten zur&uul;ck zu Boron zu versenden.

Derweil warn auch die Frewnde in der Gaststett nicht untätig gewesen. Ayn daimonisch Banner hatten sie unter Beschusz genomm und ballt in Flammen aufgebracht. Wohl war dies nicht ein schnödes Banner blankes Stoffes, nein, es wart ein magisch Banner, wellches die toten Horden bannt... Banner... bannt... ayn gar interessante Verbindung, die mir dies offenbart... nun denn. So waren die Horden nicht länger unter dem Bann des Banners ... Banner bannt Bann... hmm... unnt gingen wieder ihren normalen toten Tagwerk nach. Sollt heiszn sie starben wie die Fliegen unnter meinen Khunchomern.

Da wart ein Pfeifen und Brausen und Rauschen in der Lufft unnt ayn riesig schwarzer Kayserdrach stob herab und verriss den Heerführer der dunklen Horde. Der Heptarch persönlich wart gelandet. Unnt er wart schrecklichst anzusehen! Das Glück wart Ludalf und mir hollt, dasz wir nicht in den Augenschayn des Monstres fieln, als dies den Sarck ergriff unnt mit der falschen Laich entschwannd. Zum Führer seyner Armeen wollt er den Kayser machen. Nun wird ein Bauer seyne Armee anführn. Alsballt kam dann auch die sehnlichst erwartete Verstärkung an, welch von der Regentin selbst ward angeführt und wir warn in Sicherheit!

Alrigions Tagebuch: JDF - "Das Tal der Finsternis" I - Das Tagebuch eines Kriegers

04.11.2011

Wie alle guten Tagebucheinträge beginnt dieser an einem stürmischen Abend. Der Wind peitschte gegen die Fenster meiner elterlichen Burg und man hatte den Eindruck, die Herrin Rondra würde es nicht gut mit uns meinen bei all dem Unwetter da draussen. Scheinbar missfiel es der Herrin Rondra, dass ich schon länger zu Hause bei meinen Eltern saß, statt Taten in Ihrem Namen zu vollbringen. Als dann ein Beilunkerreiter eine Botschaft für mich brachte, war mein Interesse gleich geweckt. Das schreiben was ich erhielt war von keinem geringeren als vom Prinzen Storko von Gareth persönlich. Er bat mich geheimnisvoll in diesem Schreiben darum, mit meinen Gefährten nach Gareth zu kommen, um dort weiteres zu erfahren.

In Gareth angekommen, wurden wir von seinem Boten in unserer Herberge besucht und in die alte Residenz eingeladen. Und bei allen Göttern, was ist das für eine wahrlich kaiserliche Anlage. Gold, Prunk und historische Schätze zierten alle Räume. Hier wurden wir dann durch Prinz Storko empfangen. Der Prinz beauftragte uns für den kommenden Tsatag der kaiserlichen Zwillinge, zwei Olporterwelpen in einem nahen Junkersgut abzuholen. Der Prinz gab sich in diesem unvergesslichen Gespräch herzlich und Volksnah. Er pochte nicht über die Maße auf seinen Stand und trank sogar mit uns ein Bier. Wirklich ein toller Mann dieser Prinz Storko.

Als Belohnung sollten wir eine Einladung zu jener Feier erhalten. Wir waren also vollkommen begeistert von der Möglichkeit, all diese hohen adligen einmal aus der Nähe sehen zu können. Um bei diesem gesellschaftlichen Ereignis höchster Güte nicht mehr aufzufallen als nötig, holten wir uns Hilfe in der Etikette durch den freundlichen Pfalzgrafen Ardo von Eberstamm. Die Tips und Hinweise die er uns geben konnte waren grade für die babarischen Außenseiter unserer illustren Runde eine große Hilfe.

Um auch optisch in das Bild der feinen Gesellschaft zu passen, suchten wir den Schneider Alrik Schneider auf. Dieser versorgte uns mit der richtigen Garderobe und hatte scheinbar gar rahjagefällige Gefühle für unseren Pachlawan. Die Hundewelpen konnten wir rechtzeitig abholen und so führte unser nächster Weg zur Tsatagsfeier der Zwillinge. Die Abgabe der Hunde verlief aber anders als erwartet. Der Prinz war diesmal ganz anders und man hatte fast den Eindruck, als ob wir ihm lästig wären. Er wollte uns sogar wieder ausladen und uns mit schnöden Dukaten, wenn auch recht viele, abspeisen. Wir waren mißtrausch und pochten auf unsere Einladung. Während der Feierlichkeiten wurde dann alles immer merkwürdiger. Wir belauschten ein Gespräch Storkos und kamen einem gar dämonischen Plan auf die Spur. Storko hatte magisch die Hunde in reißende Bestien verwandelt und wollte sein Geschenk auf die Zwillinge hetzen. In letzter Sekunde bezogen wir alle Stellung im Saal und verhinderten die Übergabe des Geschenks bevor schlimmeres passieren konnte.

Zum Glück stellte sich sofort heraus, dass der ganze Vorfall nur ein Plan des freundlichen Prinzen war, um geeignete Recken für die kommende Krönungsreise der Königin Rohaja zu finden. Wir hatten uns durch unser beherztes Eingreifen bewiesen und sollten nun in denn kommenden Wochen die Zwillinge auf Ihrer Reise beschützen. Begeleitet durch kaiserliche Gardisten und den gefühlten halben Hofstaat, reisten wir also nun in den kommenden Wochen in die Königsstädte Punin, Anbar und Rommilys. Die Städte Punin und Angbar empfingen uns königlich und die Reise schritt gut voran. Mir gefiel es besonders, dass ich die Sicherheit der Zwillinge mit einem Streitwagen absichern konnte. Ich mußte für meine höhere Aufgabe immer noch trainieren und so war dies eine willkommene Gelegenheit. Ach hätte ich doch nur selber ein eigenes solches Gefährt. Kurz vor Rommilys wurden wir dann sogar von den Truppen der Familie Rabenmund empfangen. Wir fürchteten zuerst in einen Hinterhalt zu geraten doch die Truppen waren uns natürlich wohlgesonnen. Hier Endet nun erst einmal mein Tagebucheintrag, bevor ich das nächste mal von den Vorkommnissen in Rommilys berichten kann.

Alrigions Tagebuch: JDF - "Das Tal der Finsternis" II - Das Tagebuch eines Kriegers

18.11.2011, JDF 12

In Rommilys angekommen, wurden wir dann sogleich freundlich empfangen und in der Stadt kaiserlich untergebracht. Recht schnell zeigte sich, dass hier vom Schatten der Answinisten nicht mehr viel übrig war und die Familie Rabenmund alles daran setzte, Rohaja als neue Königin aufrichtig und ehrlich willkommen zu heissen. Neben der Krönungsfeier am kommenden Tag, war die Jugend der Stadt aber in eine Vorfreude ganz anderen Natur verfallen. Die mir vollkommen unbekannten Barden der Familie Caeleigh waren mit ihrem Hausboot über den Darpart vorfgefahren und wollten heute aufspielen. Doch bei allen Göttern, diese Barden spielten nicht wie normale Barden in einer Kneipe oder gar bei einem Fest auf einem Markt, nein diese Barden sind so beliebt, dass sie gar ein ganzes Immanstadtion füllen können. Da müssen gar hunderte Zuschauer Ihrem Gejaule lauschen. Na wem´s gefällt?

Wir hatten jedoch an unserem "freien" Abend dann lieber einen Caeleigh freien Ort aufgesucht und uns in die nächste Schankstube verirrt. Mhh leckerer Hopfenblütentee vom Feinsten! Erst zu später Stunde wurde unser Gelage gestört. Ohne unser Wissen haben die Zwillinge mit dem Pöbel der Stadt zusammen die Barden besucht. Bei allen Zwölfen, wer hat den Hoheiten das bloß erlaubt? Jetzt war es aber zu spät und die Beiden sind im unübersichtlichen Getümmel im Stadion verloren gegangen. Da fehlten mir erst einmal die Worte. Wir suchten also noch in dieser Nacht das Stadion auf. Es wurde abgesperrt und die Suche begann. Insbesondere aufgrund der guten Nase von Talarions Spürhunden konnten wir Spuren finden. Spuren die wir lieber nicht gefunden hätten. Die Zwillinge waren nicht verloren, sie waren geraubt! Mittels eines heimtückischen Planes waren sie betäubt und entführt. Die Spuren ließen uns schnell zu dem Schluss kommen, dass zwei Männer sie davon getragen haben. Möglich wurde dieses namenlose Schurkenstück nur durch einen Tumult, ausgelöst durch die Barden der Familie Caeleigh höchstselbst.

Unser Besuch auf deren gammeligen Hausboot offenbarte uns weitere Spuren. Die Barden wurden ohne nähere Kenntnis, dass sie ausgenutzt würden, von einer mysteriösen schwarzhaarigen Frau angeworben. Weiterhin fanden wir an andere Stelle heraus, dass die beiden Entführer im berüchtigten Stadtteil Katzloch wohnen. Wir konnten mit Hilfe einer Dirne auch recht schnell ihre Behausung finden. Ganz ohne vorherige Absprache versuchte unser Gladiator die mächtige morsche Eingangstür einzutreten, doch er versagte. Erst ein kräftiger Tritt von mir sorgte dafür, dass die Tür krachend aus den Angeln flog. Der folgende Kampf war kurz und schmerzlich für die beiden Entführer, genauso wie die folgende "Befragung". Ich bin immer wieder erschreckt über die Grobheit die unser Elf und auch der Gladiator in solchen Situationen an den Tag legt. Als ob das Leben der Opfer sie nicht kümmert. Ich muss das in den kommenden Tagen noch einmal ansprechen. So geht das nicht weiter. Aber in dieser Situation war erst einmal wichtig, schnell an die Informationen zu kommen. Travia und Ronda mögen mein Schweigen verzeihen.

Nachdem wir dann in der Nacht noch alle Fakten zusammenführten, konnten wir insgesamt folgendes herausfinden: Zu den Entführern gehört ein dämonischer Elf, der einen Flugdämonen reitet. Eine schwarzhaarige Frau aus den eigenen Reihen ist die Mittelsperson gewesen. Und um es noch schlimmer werden zu lassen, brachte die Reichsregentin Emer voller Sorge in den folgenden Tagen die schlimmste Nachricht von allen. Kein anderer als der dem Reich verhasste Schwarzmagus G.C.E. Galotta steckt hinter alledem. Er fordert für die Freilassung der Zwillinge den lächerlichen Betrag von 5000 Dukaten in Diamanten und den Krönungsmantel des Reiches. Bisher hatte ich von diesem Magier nur wenige Legenden aber dafür die Schlimmsten gehört. Niemand anderes als wir, sollen nun diese Reichsschätze überbringen. Na dann bei der Göttin Ronda, stehe uns bei gegen den Schwarzmagus.

Alrigions Tagebuch: JDF - "Das Tal der Finsternis" III - Das Tagebuch eines Kriegers

10.12.2011, JDF 13

Unsere Rettungsmission soll uns nun nach Transysilien führen, dorthin wo der Bendrom in den Radrom fließt. So mussten wir im Vorfeld überlegen wie wir unsere Reiseroute legen. Wir haben acht Tage um das Lösegeld zu übergeben. Die Kürze der Zeit ließ uns den direkten Weg wählen, vorbei an der Ogermauer und dann direkt hinein in die schwarze Sichel. Schon früh auf unserer Reise trafen wir in den Trollzacken die ersten Flüchtlinge aus den schwarzen Landen. Bei Praios, was haben diese Menschen gelitten.

Unsere nächste Begegnung waren Kopfgeldjäger, üble Gesellen die nur eines im Kopf hatten, Körper für den großen schwarzen Drachen zu sammeln, tot oder lebendig. Wir konnten diesen Trupp besiegen, obwohl mich jegliches Glück verlassen hatte und fortan sogar mit einem Gejagten unsere Reise in die Sichel fortsetzen. Schlimmer als die Reisetage waren aber die Reisenächte. Schlimme Alpträume suchten mich heim, ließen mich in der Nacht leiden und ich wußte woher Sie kamen.

Als wir dann in der Sichel die erste Nacht verbrachten und schon auf guter halber Strecke waren, wollte die Nacht kein Ende nehmen. Wir waren mit der ganzen Gruppe gefangen. Wir waren gefangen in den Träumen des Drachen, gehetzt von verfaulten Wölfen, getrieben in ein Wirrwarr von Endlosen himmelhohen Säulen. Erst als wir uns des Traumes bewusst wurden und lernten zu fliegen, war ein Schimmer Hoffnung in Sicht. Der Traum schien ein Spiegelbild der dunklen Seele des Heptarchen zu sein. Rhazzazor lag inmitten der Stelen. Gefangen! Ohne Entkommen und von den Dämonen seiner Herrin zerfressen. Die Aufmerksamkeit des Drachens lag nicht bei uns und so konnten wir seinen Träumen entkommen. Wir wurden alle wach und wussten, dass wir das selbe geträumt hatten. Die Schäden des Traumes waren sogar echt. Unser Führer war tot!

Alrigions Tagebuch: JDF - "Das Tal der Finsternis" IV+V - Das Tagebuch eines Kriegers

10.12.2011, 07.01.2012 JDF 14

Unsere weitere Reise brachte uns tiefer in das feindliche Gebiet hinein. Wie sollten uns am Zusammenfluss der Bäche Radrom und Bendrom treffen um Die kaiserlichen Zwillinge zu erhalten. Die Truppen des schwarzen Drachen waren stark in dieser Gegend und so gelang es uns, nur mit der Hilfe einer Gruppe von Rebellen, den Treffpunkt zu erreichen. Die freundlichen Rebellen, die von den Spuren des jahrelangen Widerstandes gezeichnet waren, gaben uns auch gleich göttliche Talismane aus den ehemaligen Tempeln der Umgebung mit auf den Weg, auf das wir die göttlichen Artefakte heim ins Reich bringen werden.

Die Übergabe der Zwillinge verlief danach am Treffpunkt fast schon zu leicht. Wir übergaben den Krönungsmantel der Familie von Gareth und die Edelsteine und erhielten dafür die Zwillinge. Die Hoheiten waren gesund aber ihr Geist war von den Strapazen gezeichnet. Dank einer Eskorte von Kaiser Galotta konnten wir heil das Mittelreich erreichen. Hier entpuppte sich dann der Schwindel, dem wir aufgesessen waren. Die Zwillinge waren keine Menschen, es waren gestaltwandlerische Dämoniden, die gar unsere Reichsregentin Emer töten wollten.

Die Natur von solchen Kreaturen ist aber widersprüchlich. Und so führten uns die Lieder der dämonischen Zwillinge nach Praske. Die Dämonen wollten ihren Beschwörer wohl schädigen und verrieten uns alles, was wir wissen mußten. In Praske steht/stand die Sommerresidenz von Kaiser Galotta. Als Streiter der Irrhalkengarde verkleidet konnten wir das Tal der Finsternis betreten, um die Zwillinge aus der verwunschenen, von Lavaströmen umgebenen Palastanlage zu retten. Der Widerstand hier war recht gering. Es schien als rechnete keiner mit uns. Unser stärkster feind war sogar die Zeit. Nur ganze 15 Minuten blieben uns für diese Operation. Scheinbar war Satinav uns aber gnädig, denn die Minuten fühlten sich wie Stunden an.

Die Zwillinge selber waren nicht in den Hauptgebäuden gefunden, sondern in einem Bergstollen, der voller wundersamer Zimmer und magischen Portalen war. Die Rettung glückte aber und geschützt durch starke Wächtermagie zerstörte sich die gesamte Anlage Galottas am Ende selber.

Zurück im Mittelreich war die Freude dann groß. Die kaiserliche Familie war wieder vereint und Galottas Schandtat verhindert. Kaum zu glauben, dass dieser Schwarzmagus einst der erste Hofmagier am Hofe Retos war. Wie man überhaupt auf Idee kommen kann, einen Schwarzmagier an den Hof zu holen. Ja sicher. Auch unsere schwarze Dalaya ist eine Streiterin des Lichts, doch auch Sie hat teilweise Ansichten, die ich so nicht teilen kann. Sie wollte mehrfach unsere Gefangenen einfach töten. Unser Gladiator schien dies sogar noch gut zu finden. Aber ich kenne den guten Ramon nun lange genug. In ihm steckt ein guter Kern, auch wenn er oft hart tut, er hat sich intuitiv für das richtige entschieden. Zum Glück sind wenigstens Talarion und Falk keine Mordbuben. Bei Rondra, wir müssen aufpassen das wir als Gruppe nicht den Pfad des Lichtes verlassen, wenn wir auch weiterhin begünstigte der Götter sein wollen. In den schwarzen Landen konnten wir zu gut sehen wie es ausgeht, wenn gar ein ganzes Land das Licht verlässt.

Zu guter Letzt haben wir als Dank für unsere Taten ein eigenes Gildenhaus in Gareth erhalten. Was kann es schöneres geben. Wir haben nun eine gemeinsame neue Heimat. Wir sind nun Bürger Gareths, Bürger des Mittelreiches und trotzdem hat jeder von uns seine Wurzeln behalten. Wie sagte bereits meine Großmutter, als ich unseren Hof das erste mal Richtung Havena verließ:

 VERGESSE NIE DIE HEIMAT
 WO DEINE WIEGE STAND.
 DU FINDEST IN DER FERNE
 KEIN ZWEITES HEIMATLAND.

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